Besprechungen von Julia bei den Lebenslichtern, C. Bertelsmann Verlag

 

Julia bei den Lebenslichtern, mit Bildern von The Tjong Khing

 

"... Angela Sommer-Bodenburg beschreibt den Tod so, wie er in ein modernes Kinderleben einbrechen kann: unverhofft, schmerzhaft, unverständlich. Und doch ist ein zärtliches Bilderbuch entstanden, das kindliche Trauer ernst nimmt, das Raum lässt für Phantasie und Hoffnung. Eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die mit ihren Kindern über das Thema Tod sprechen."

(SuSch) Luxemburger Tageblatt

 
 

"... So ist hier ein Buch entstanden, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene anzusprechen versteht, das alle Phasen der Trauer nach dem Verlust eines lieben Menschen in Wort und Bild aufzeigt, zugleich auch die Gefahren des Trauerns aufzeigt und einen Weg angibt, wie die Trauer überwunden werden kann.

Dabei dürfte das Bild der Lebenslichter, das aus dem Volksglauben übernommen wurde, diese

Situation vielleicht am besten veranschaulichen, sie für Kinder vorstellbar machen, so dass auch für andere aus dem Bild neuer Mut geweckt werden kann. So greift dieses Bilderbuch ein bisheriges Tabu-Thema dieser Gattung auf, versteht es realistisch und doch kindgemäß zu gestalten und kann daher als Hilfe zur Bewältigung der Trauer nach dem Tod eines lieben Menschen eingesetzt werden."

Prof. Dr. Sigrid Lichtenberger, Universität des Saarlandes


 

"Anders als bei "Großpapa" schildert dieses Bilderbuch die schwere Zeit nach dem Tod des Großelternteils.

 

Julia lebt mit ihrer Mutter und der Großmutter zusammen. Als sie einmal, wie gewöhnlich, aus der Schule kommt, beginnt für das Mädchen eine Zeit außergewöhnlicher Vorfälle.

Oma liegt noch im Bett und sagt kein Wort. Dann geht alles ganz schnell: ein Anruf im Büro, Mama kommt, ein Krankenwagen trifft ein, Oma wird abgeholt...! Die Mutter findet in ihrer eigenen Trauer weder Zeit, noch Verständnis für die Angst und Bestürzung ihrer Tochter. Betrübt und mutlos macht sich Julia alleine auf den Weg zu Omas Grab.

Auf dem Friedhof erhält sie eine Einladung zum See der Lebenslichter. Dort findet das Mädchen die Antworten auf viele ihrer Fragen. Allmählich beginnt sie, das Unglück zu überwinden. Von ihrer Reise zurückgekehrt, weiß Julia, dass sie die Großmutter nicht ganz verloren hat.

 

In beeindruckender Weise wird Kindern in diesem Werk das Unfassbare fassbar gemacht. Dass der Tod hier in Gestalt eines Kindes auftritt, scheint ungewöhnlich, doch sehr positiv. Von Kind zu Kind erfährt der kleine Leser, dass es keine Trennung der Welten gibt, keinen furchterregenden Sensenmann. Das Sterben wird zu einem akzeptablen Lebensabschnitt und der Tod macht einem erfreulicheren Namen alle Ehre - Freund Hein!"

Lesezeichen


 

"Angela Sommer-Bodenburg malt keine schöne Scheinwelt. Der Tod eines geliebten Menschen tut den Hinterbliebenen weh; ihre Trauer und ihr Schmerz werden ernst genommen. Die Autorin scheut sich auch nicht, Verdrängungsprozesse auf Seiten der Erwachsenen zu beschreiben. Sommer-Bodenburg stellt den Tod nicht als "Sensenmann" dar, grausam und unheimlich, sondern als Freund. Ihre Geschichte kann Kindern helfen, ihre Leiderfahrungen zu bewältigen, gerade wenn sie mit der Realität des Todes noch nie konfrontiert worden sind, wie das heute ganz oft der Fall ist."
(bab)
Fränkische Landeszeitung


"Heikel, noch viel heikler als das Thema Sexualität, ist das Gespräch über den Tod. Erwachsene beginnen es erst gar nicht. Kinder wissen nichts von der Tabuisierung und verlangen ungeniert Aufklärung, wenn Oma oder Opa plötzlich nicht mehr da sind. Wie Julia und ihre Mutter mit dem Schmerz und der Trauer umgehen, nachdem Oma gestorben ist, erzählt Angela Sommer-Bodenburg auf stille, zärtliche Art. Ohne sich vor der Realität zu drücken und doch in Märchenform. The Tjong Khing (auf Java geboren, in Amsterdam lebend) hat dazu einfache, farbenfrohe Aquarelle gezeichnet."
(dr)
Wochenpresse


"Manche Kinder haben Glück und müssen nicht schon im zarten Alter erfahren, was der Tod ist. Julia bleibt das nicht erspart. Eines Morgens steht ihre überaus geliebte Oma nicht auf und antwortet nicht einmal auf ihre Fragen. Julia bekommt Angst und könnte geradezu jetzt den Trost gut brauchen, den Oma wie keine andere geben kann. Aber Oma, das muss sie bald begreifen, wird sie nicht mehr trösten. Oma ist tot. Ohne Pathos, aber anrührend erzählt Angela Sommer-Bodenburg vom Schmerz, mit dem Julia fertig werden muss. Aber es gibt eine Möglichkeit, dass Oma trotzdem bei ihr ist. Vom Grab der geliebten Großmutter führt sie ein Kind - der gar nicht Angst erregende Tod - zum See der Lebenslichter. Dort brennen die Kerzen der Lebenden. Sie flackern bei Krankheit oder bei großem Kummer, wie Julias Licht; dort schwimmen auch die erloschenen Kerzen der Toten. Aber sie gehen nicht unter, solange ein Mensch die Toten noch liebt und sie nicht vergisst. Am See der Lebenslichter findet Julia Trost und Kraft und die Gewissheit, dass Oma bei ihr ist, wenn sie nur weiter an sie denkt. Die Illustrationen des auf Java geborenen Niederländers The Tjong Khing treffen mit ihren zarten Aquarellen den unsentimentalen Ton der Geschichte außerordentlich gut."
(wdl)
Börsenblatt